© Thomas Schirmer

Open Data

vom 01.07.2022

PRO BAHN Berlin/Brandenburg für mehr Open Data im Bahnverkehr

Öffentlich verfügbare Datensätze (OpenData) aus dem Bahnbetrieb können helfen, den Bahnverkehr zu verbessern und richtig auf neue Umstände zu reagieren. Deshalb fordert PRO BAHN Berlin/Brandenburg die Verkehrsunternehmen dazu auf, weiterhin und verstärkt Open Data bereit zu stellen – ohne die Datenschutzbedürfnisse der Fahrgäste aus den Augen zu verlieren.

Daten aus dem Bahnbetrieb öffentlich zur Verfügung zu stellen ist eigentlich nichts Neues. Der Verkehrsbetrieb Berlin/Brandenburg etwa stellt schon seit Jahren den eigenen Fahrplan maschinenlesbar und in standardisiertem Format ins Netz (siehe: https://www.vbb.de/vbb- services/api-open-data/datensaetze/ ).

Das ist vorbildlich und dient der Forschung – auch im Sinne der Fahrgäste. Zum Beispiel können so Schwachstellen im Netz identi ziert werden – etwa lange Fahrzeiten oder schlecht erschlossene Teile der Stadt – die eine zukünftige Bahnpolitik beheben sollte. Daher begrüßt PRO BAHN Berlin/Brandenburg grundsätzlich Open Data-Initiativen und die Nutzung solcher Daten für die Forschung.

Der Verband fordert die Verkehrsunternehmen allerdings auf, mit noch mehr Mut und Transparenz bei der Veröffentlichung von OpenData voranzugehen. Insbesondere besteht in drei Bereichen noch Verbesserungsbedarf, nämlich Kapazität, Auslastung und Verspätungen. In Sachen Kapazität sollten die Verkehrsunternehmen die Sitz- und Stehplatzkapazitäten der Fahrzeuge zur Verfügung stellen und zudem veröffentlichen machen, welche Fahrten mit welchen Fahrzeugen durchgeführt werden. In Sachen Auslastung sollte veröffentlicht werden, wie viele Fahrgäste auf welchen Fahrten unterwegs sind – ohne freilich Rückschlüsse auf Einzelpersonen zu erlauben. Eine automatische Zählung durch Lichtschranken kann hier etwa helfen. Schließlich fordert der Verband eindringlich dazu auf, maschinenlesbar und transparent zu veröffentlichen, welche Fahrten in welchem Umfang verspätet waren oder ausgefallen sind. Diese Daten liegen den Unternehmen bereits vor und müssten lediglich bereit gestellt werden.

PRO BAHN Berlin/Brandenburg stellt fest, dass bei diesen drei Datentypen – Kapazität, Auslastung und Verspätungen – kein Widerspruch zum Datenschutz besteht. Daher ist eine Veröffentlichung aus Fahrgastsicht zu begrüßen. Bei anderen Datentypen, insbesondere bei der personenbezogenen Messung von Einzelfahrten, etwa in Ticket-Apps, mahnt der Verband auch weiterhin zur Vorsicht.

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Wissenwertes

Die Definition von Open Data findet sich unter https://de.wikipedia.org/wiki/Open_Data.

Zur Open Data Informationsstelle Berlin geht es unter https://odis-berlin.de.

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